Was ist ein Leporello?

Der Name geht auf Mozarts Opernfigur Leporello zurück, den Diener von Don Giovanni (Don Juan), der für seinen Herrn eine Liste all seiner Amouren führt. Leporello berichtet davon in der sogenannten Registerarie. Nach der Aufführungstradition entfaltet er dabei effektvoll diese Liste auf der Bühne. (Quelle: Wikipedia)

Selber machen

Für das Leporello verwendet man mehrere Streifen Papier, die aus einem DIN-Format geschnitten und dann zusammengeklebt werden. Ein Schutzumschlag, eine Schiebehülle oder Karton-Deckseiten, eventuell sogar mit Bändchen, komplettieren dann das selbstgemachte Buch.

Inhaltliche Vorüberlegungen

Ein Fotobuch braucht natürlich ein Thema, das mit ca 10 bis 20 Fotos dargestellt wird (20 wird handwerklich anspruchsvoller), einen Titel, vielleicht einen Einleitungstext und eine Schlußseite. DAS ist die erste Arbeit, dann folgt das Sammeln der Bilder und das Sequenzieren, das Layout mit der Wahl der Schriftarten und schließlich Drucken, Schneiden, Kleben.

Die Bildbreite beträgt beim vorliegenden Layout 135mm (mit weißen Rändern) oder 153mm (randlos). Bei optimaler Druckauflösung von 360dpi sind das ca 2200 Pixel Seitenlänge. Ich exportiere meine Bilder immer mit 3000px und bleibe damit auf der sicheren Seite.


Randbedingungen

Ich verwende Papier im Format A3+ (483mm x 329mm), weil sich diese Größe als gut handhabbar erwiesen hat.

Leider kann man sich bei keinem Fotodrucker darauf verlassen, dass die Seiten absolut gerade eingezogen werden, deshalb werden vom Papier an allen Seiten 4mm Beschnittrand abgezogen. Um auch randlose Bilder auf einer Seite drucken zu können – die sollten oben und unten 1mm über beschnittenen Papierstreifen hinausgehen, damit keine farbigen oder weißen sogenannten Blitzer entstehen, wird das Papier in der Mitte zweimal geschnitten, ein 4mm Streifen bleibt übrig.

Normale Buchseiten haben ja einen weißen Rand, bei diesem Layout habe ich mich für 9mm oben, links, rechts und 10,5mm unten entschieden

Für drei Seiten pro Streifen sehen die Beschnitt-, Falz- und Randlinien dann so aus:

Für scribus habe ich Musterseiten (link am Seitenende), wer Gimp oder Photoshop oder eine andere Software verwenden will, müsste folgende Hilfslinien anlegen:

  • Horizontal (mm): 4, 13, 82.5, 152, 162.5, 164.5, 166.5, 175.5, 245, 314.5, 325
  • Vertikal (mm): 12, 21, 88.5, 156, 165, 174, 241.5, 309, 318, 327, 395, 462, 471

Die Hilfslinien werden nicht mit ausgedruckt, dafür braucht man an den Rändern graue kurze Schneidemarken, an denen man das Lineal anlegen kann um (mit dem Messer) zu schneiden bzw. zu falzen.

Wenn das Buch einen Schutzumschlag erhält, dann wird die erste (linke) Seite nicht bedruckt, ebenso die letzte (rechte) Seite

Diese Seitenfolge ist auch wichtig, wenn man überlegt, welche Bilder sich bei geöffnetem Buch gegenüberstehen sollen, oder wenn man eine Doppelseite verwenden will. Bei letzterer sollte kein Schneide/Klebefalz in der Mitte sein, u.U. muss man dann eine Seite „opfern“ oder die Sequenz anders gestalten.

Mit eingefügten Bildern und einer Titelseite sieht das dann so aus:

Die Seiteneinteilung kann man sich auch mit Bleistift auf ein Blatt A4 malen, auseinanderschneiden, zusammenkleben und das dann für die Planung verwenden.

Link: Scribus-Musterseite A3+ 3 Seiten pro Streifen